Guayana

Guayana
Gu|a|ya|na; -s:
Landschaft im nördlichen Südamerika; vgl. Guyana.

* * *

Guayana,
 
englisch Guiana [gaɪ'ænə], französisch Guyane [gɥi'jan], Großlandschaft im Norden Südamerikas, zwischen Orinoco-, Amazonastiefland und Atlantik, etwa 1,5 Mio. km2; davon entfallen zwei Drittel auf Brasilien und Venezuela, der Rest auf Guyana, Surinam und Französisch-Guayana.
 
Den größten Teil des Gebietes nimmt das Bergland von Guayana ein, dem am Atlantik eine Küstenebene vorgelagert ist. Der geologische Bau ist durch das kristalline Grundgebirge des Guayana-Massivs (Guayana-Schild) bestimmt, das von jüngeren Graniten, Porphyren und Basalten durchsetzt ist. Der Ostteil des Berglandes von Guayana stellt im Allgemeinen eine flachwellige Rumpffläche dar, höchste Erhebung ist der Juliana Top (1 280 m über dem Meeresspiegel) im Wilhelminagebirge. Im jenseits einer breiten Senkenzone gelegenen Westteil wird das Kristallin größtenteils von einer Sedimentdecke (triassische Sandsteine und Konglomerate) überlagert, hier sind steilwandig aufragende Tafelberge (in Venezuela Tepuis genannt) und Plateaus entstanden, von denen die Flüsse zum Teil in gewaltigen Wasserfällen (Angelfall) herabstürzen; höchste Erhebungen sind der Pico da Neblina (3 014 m über dem Meeresspiegel) in der Serra do Imeri und der Roraima (2 810 m über dem Meeresspiegel) in der Serra da Pacaraima. Den Übergang zur Küstenebene bildet ein von flachen Bauxitrücken durchzogenes Hügelland.
 
Guayana hat tropisches Klima (Hauptregenzeit April bis August, kurze Regenzeit von Dezember bis Februar) mit Durchschnittstemperaturen von 25-30 ºC. Es ist weitgehend von tropischem Regenwald bedeckt, Savannen treten auf den Tafelbergen und Plateaus, im Süden (im Regenschatten der Gebirge) und inselhaft im Küstentiefland auf.
 
Die europäischen Eindringlinge verdrängten die indianischen Bevölkerung (Guayana-Indianer) ins Hinterland und brachten für ihre Plantagenwirtschaft Negersklaven (Nachkommen sind u. a. die Maron), im 19. Jahrhundert Inder, Chinesen, Indonesier u. a. fremde Arbeitskräfte ins Land. Nachhaltige Wirkung hatte die Einführung der Polderwirtschaft durch die Niederländerische
 
 
Die Küste von Guayana wurde 1499 von dem Spanier A. de Hojeda entdeckt. Da Spanier und Portugiesen an anderen Gebieten der Neuen Welt ein stärkeres Interesse hatten, die Küste überdies im Grenzbereich der spanischen und portugiesischen Machtsphäre lag, konnten sich andere europäische Mächte dort festsetzen. Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden niederländischen, englische und französische Siedlungen, die in der Folge häufig den Besitzer wechselten. Die Engländer, die sich in Surinam niedergelassen hatten, übergaben dieses im Frieden von Breda (1667) den Niederländern im Tausch gegen Neu-Amsterdam (New York), kehrten aber 1796 auf niederländischem Gebiet zurück. Durch den Vertrag von London (1816) wurde Guayana nach vorausgegangenen Festlegungen im 1. Pariser Frieden (1814) und auf dem Wiener Kongress (1815) - endgültig zwischen Großbritannien (Britisch-Guayana, heute Guyana), den Niederlanden (Surinam) und Frankreich (Französisch-Guayana) aufgeteilt.

* * *

Gu|a|ya|na; -s: Landschaft im nördlichen Südamerika; vgl. Guyana.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Guayana — Guayana …   Deutsch Wörterbuch

  • Guayana — 1. Región situada al noreste de Sudamérica, que engloba las actuales Surinam (antigua Guayana Holandesa), Guyana (antigua Guayana Británica), la Guayana Francesa y algunas áreas de Venezuela y Brasil. Puede usarse con artículo o sin él: «Quieren… …   Diccionario panhispánico de dudas

  • Guayana — Saltar a navegación, búsqueda Para otros usos de este término, véase Guayana (desambiguación). Límites del Escudo guayanés. El Escudo de las Guayanas o Guayanés, Macizo Guayánico o simplemente las Guayanas, es una región geográf …   Wikipedia Español

  • Guayana — (spr. gŭajāna, auch Guyana, Guiana, Guaiana, hierzu Karte »Guayana«), der nordöstliche Teil Südamerikas zwischen 3°45´ südl. bis 8°30´ nördl. Br. und 50° 71° westl. L., östlich und nordöstlich durch das Atlantische Meer, auf den übrigen Seiten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Guayana — may refer to: * Guayana Region, easternmost Venezuela, also known as Venezuelan Guiana * Ciudad Guayana, a city in Bolívar State, Venezuela * Guayana Esequiba, the Zona en Reclamación , part of Guyana claimed by Venezuelaee also* Guyanas, a… …   Wikipedia

  • Guayana — Guayana …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Guayāna — (Guyana, engl. Guiana, portug. Guianna), im weitesten Sinne das große Küstenhochland im Nordosten von Südamerika zwischen dem Orinoco, dem Atlantischen Ocean, dem Amazonenstrom u. dem Rio Negro; in diesem Sinne über 60,000 QM. umfassend mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Guayana — Guayāna (Guiana), Teil Südamerikas [Karte: Südamerika I], zwischen Atlant. Ozean, Amazonenstrom, Rio Negro und Orinoco, ca. 2 Mill. qkm, teils Bergland (im W. die Sierra Parima), teils Tiefland, mit trop. Klima, reicher Tier und Pflanzenwelt,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Guayana — Guayana, s. Guiana …   Herders Conversations-Lexikon

  • Guayana — Se entiende por Guayana a la región geográfica del nordeste de América del Sur. Más específico puede ser: ● Las Guayanas: el conjunto de países y regiones situados al nordeste de América del Sur, que incluyen:    ◯ Guyana, ex Guayana Británica… …   Enciclopedia Universal

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”